Sandra Hornsteiner

In Märchen nehmen Geschichten oft ein gutes Ende. Ich persönlich habe nicht mehr an dieses Wunder geglaubt.

Durch eine schwere Erkrankung als Kind war der Weg zu einem Baby schon von Anfang an von Schmerz begleitet. Mit Mitte 20 die ersten erfolglosen künstlichen Befruchtungen und die Erfahrung, dass Ärzte nicht vollumfassend beraten.  Ich stand alleine und ohne Hilfe mit meinem Kinderwunsch im Nebel.  

Ich versuchte in Frieden kinderlos zu bleiben. Lange konnte ich mich ablenken und ein anderes Leben finden, im Job, mit Reisen und in meiner Selbstverwirklichung. Ich war auch für lange Momente glücklich, doch der Kinderwunsch kam wie Wellen im Ozean immer wieder zurückgeflossen. Viel habe ich ausprobiert, als Therapeutin psychologisch, als Heilpraktikerin naturheilkundlich und medizinisch und als Wirtschaftspsychologin habe ich viel in Studien geforscht.  

Der weitere Versuch der künstlichen Befruchtung ging wieder schief und ich war einerseits verzweifelt und gleichzeitig ganz ruhig in mir. Es brauchte Veränderung auf vielen Ebenen in meinem Leben und es war dafür ein guter Zeitpunkt. Ich trennte mich von meinem Partner, der mich viele Jahre mit dem Kinderwunsch im Regen stehen ließ, hinhielt und dabei hoffte, ich würde irgendwann den Wunsch einfach beerdigen. Durch „Zufall“ traf ich ein halbes Jahr später meinen heutigen Mann Robert, der schon nach einer Woche für sich klar sagte, dass er sich freut, wenn uns das Leben so ein Wunder schenkt. 

Am Ende haben wir noch einiges dafür lernen und tun dürfen und gerade in dem Moment, indem wir gemeinsam als Paar mit viel Liebe und Würde Abschied nehmen wollten, gab uns das Leben einen Wink mit dem Zaunpfahl. Es zeigte mir Wege auf, die ich vorher nicht kannte. Doch am meisten hatte ich Angst, dass es wieder nicht klappt und ich wieder weich und verletzlich bin. Ich hatte Angst, dass es mir danach noch schlechter ging. Robert half mir den Mut aufzubringen. Nach einer noch mal bewussten Entscheidung und dem ganzen Aufmachen meiner Verletzlichkeit und Hoffnung wurde ich beim ersten Versuch leicht und ohne Probleme schwanger. 

Jetzt in dem Moment, in dem ich das schreibe, schläft unser kleiner Sohn von 10 Wochen an meiner Brust in der Trage.  Manchmal kann ich es immer noch nicht glauben. Die Schwangerschaft war ein Traum und der Moment als ich ihn bei der Geburt das erste mal in den Armen hielt, werde ich nie vergessen. Ich weiß, dass alles möglich ist, wenn man alle Alternativen kennt, Mut hat und den Kinderwunsch ganzheitlich betrachtet. 

Ich hätte mir damals gewünscht, dass ich damit nicht alleine stehe und mir jemand die Wege aufzeigt, die jetzt zum Erfolg geführt haben. Denn dann wäre ich schon mit Mitte 20 schwanger geworden. Während Robert gerne mit seiner Erfahrung im Kurs die Männer auf diesem Weg unterstützt, werde ich mich persönlich und aus ganzem Herzen um dich als Frau und Paar, hoffentlich bald Schwangere kümmern.